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Dorfbewohner sind die Schutzengel: 225 Jahre Kapelle "Zur Schmerzhaften Muttergottes" in Mangoldshausen

Ein 3-faches Jubiläum für das Schmuckstück
Seit der Erbauung im Jahr 1800 erhalten und pflegen die Einwohner von Mangoldshausen mit großem Einsatz, ehrenamtlicher Opferbereitschaft und viel Herzblut ihre Kapelle. So ist das Kirchle auch heute noch ein repräsentatives Schmuckstück, der Dorfmittelpunkt und verbindet die Bewohner im Glauben, bei der Erhaltung und der jährlich wechselnden Betreuung. Dieses Jahr ist die Familie Nora und Florian Hippert dran, die noch gar nicht solange im Dorf wohnt und die Tradition übernommen hat, in diesem Jahr nach der Kapelle zu schauen.
Die Mangoldshauser feierten am Montagabend, 15. September, den 225-jährigen Geburtstag von ihrem Gotteshaus, 125 Jahre Patrozinium und 40 Jahre nach der Wiedereröffnung 1985. Zum diesem 3-fachen Jubiläum ist die Kapelle von Nora Hippert schön geschmückt, beim Patroziniumsgottesdienst sind selbstverständlich Alt und Jung mit dabei und viele Schmankerl sind dann zum abschließenden Ständerling bereitgestellt.
Die Heiligen – Stiftungen der Mangoldshauser
Auch ein kulturhistorisches Kleinod ist diese Kapelle und beherbergt die Statuen von bedeutenden Heiligen der Kirchengeschichte, die wohl alle zum Bau 1800 von Mangoldshausern gestiftet wurden, wie Leonhard, Franz Xaver und Maria Immaculata - Maria, unbefleckte Empfängnis. Den Vornamen der Stifter tragen die Heiligen Josef, Patrizius und Jakobus. Außergewöhnlich gestaltet ist das IHS-Monogramm auf der Altarspitze. Ausdruckstark bemalt sind die 14 Kreuzwegstationen an den Seitenwänden.
Die Schmerzensmutter – Urbild des Erbarmens  
Die ebenfalls gestiftete Mutter Gottes Glocke von 1803 ruft am Montagabend pünktlich alle zur Messfeier. Ein heller, einnehmender Kirchenraum empfängt die Gottesdienstbesucher. Nicht nur die Mangoldshauser geben ihrer Schmerzhaften Gottesmutter die Ehre, auch aus der Gemeinde sind einige gekommen um die drei Jubiläen mitzufeiern. Die Heilige Messe zum Patrozinium zelebrierte Pfarrer i. R. Rudolf Widmann. Schon im Jahr 2000 zum 200-jährigen Jubiläum hat er als damaliger Bühlerzeller Pfarrer die Festmesse gehalten. Der 15. September ist der katholische Gedenktag der „Sieben Schmerzen Mariens“ und so zeigt die Pieta im Hochaltar der Kapelle die „Schmerzhafte Muttergottes mit dem Schwert durchbohrt“ und dem toten Sohn auf dem Schoß. In seiner Predigt ging Widmann ganz speziell auf diese Pieta ein. Für Glaubende sei es das Urbild des Erbarmens, des schmerzbetrübten und leidbeladenen Menschen. Die eigenen Schmerzen und die Trauer zuzulassen und alle Nöte und Sorgen hierherzutragen zur Mutter der Schmerzen und sich bei ihr verstanden und aufgehoben zu fühlen. Den sieben Schmerzen Mariens stünden aber die sieben Freuden der Maria gegenüber, Zeichen der Hoffnung, des Trostes und der Ermutigung im Glauben, auch angesichts von millionenfachem Tod, Leid und Qualen, die auf der Welt Menschen treffen. So heißt es auch schon im Gedicht von Alfons Schüle über die Kapelle: „Kriegs- und Krankheitszeiten bedrückten stets die Herzen. Darum weihten die Mangoldshauser ihre Kapelle der Mutter mit den Schmerzen“!
Zu diesem feierlichen Gottesdienst trug auch das Spiel und die Liedbegleitung auf dem Keyboard von Seraphine Stengel bei, die dafür mit dem Beifall der Anwesenden belohnt wurde.
Manuela Pfitzer von der katholischen Kirchengemeinde St. Maria Bühlerzell bedankte sich am Schluss bei Zelebrant Rudolf Widmann für seine Aushilfe. Zu dessen Geburtstag sangen alle im Kanon „Viel Glück und viel Segen“.
Nach dem Gottesdienst trafen sich alle in der Garage von Michael Schmid zum Ständerling. Bei „guade Stückla“, natürlich selbst gemacht und Getränken kam man miteinander ins Gespräch. Das gemütliche Zusammensein - ein schöner Abschluss dieser Jubiläumsfeier.
Ja, die heutigen Mangoldshauser haben das Erbe und die Verpflichtung ihrer Ahnen nahtlos übernommen, ihr Kirchle auch in der heutigen Zeit ehrenamtlich zu erhalten, wie aufopferungsvoll schon Generationen davor. Die Dorfbewohner sind so die Schutzengel ihrer Kapelle.

Das Foto zeigt die Gottesdienstbesucher zum Jubiläum mit Zelebrant Rudolf Widmann
Das Foto zeigt die Gottesdienstbesucher zum Jubiläum mit Zelebrant Rudolf Widmann

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